BIK-Stadt-Regionen
Definition bis 30. April 2001
Administrativer Baustein: | Gemeinden |
---|---|
Anzahl der Einheiten: | bundesweit 109 |
Abdeckung des Bundesgebietes: | flächendeckend |
Rechtliche Grundlagen: | |
Beschreibung: | Das Stadtregionenmodell der Firma BIK ASCHPURWIS+BEHRENS , Hamburg, wurde für Regionalforschungszwecke erarbeitet und basiert auf dem Ansatz von Olaf Boustedt aus den 50er jahren (sogenannte Boustedt-Regionen). Stadtregionen werden aufgrund sozio-ökonomischer und funktionaler Abgrenzungskriterien seit 1950 zu den Volkszählungsständen in der Bundesrepublik Deutschland defniert. Ihre Gebietsgliederung basiert auf Gemeindegrenzen und ist zu den Großzählungsjahren 1950, 1961 und 1970 als »Boustedt-Regionen« erstellt worden. Durch Veränderungen in der Siedlungs- und Raumstruktur wurde eine Überarbeitung der Boustedt-Systematik notwendig, die erst nach der Aufbereitung der Volkszählung 1987 auf Gemeindeebene möglich war. Bis 1991 wurde die neue Systematik für die alten Bundesländer erstellt. Danach wurden die Kriterien auf Basis des verfügbaren datenmaterials auf die östlichen Bundesländer übertragen, so dass die BIK-Stadt-Regionen als nichtadministrative Gebietsgliederung bundesweit zur Verfügung stehen.Ziel von Stadtregionsabgrenzungen bzw. der Abgrenzung sonstiger Verflechtungsgebiete ist die Gewinnung einer Systematik mit vergleichbaren Raumeinheiten, die darüber hinaus eine Analyse von Strukturen und Entwicklungsprozessen in diesen sozio-ökonomisch und siedlungsstrukturell verflochtenen Räumen gestattet. |
Abgrenzungskriterien: | Das Abgrenzungsmodell beinhaltet neben multivarianten statistischen Verfahren eine bundesweite Pendlerstromanalyse. Struktur- und Verflechtungsdaten bilden jeweils eine eigene Analyseebene, da Strukturmerkmale Richtung und Reichweite der Raumbeziehungen und Stadt-Umland-Verflechtungen nicht erfassen können. Nach den an die Boustedt-Systematik angelehnten Multikern-Verschmelzungen ergeben sich in den alten Bundesländern 72 Stadtregionen ab rund 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Kernbereich und in den neuen Bundesländern 37 Stadtregionen ab etwa 75.000 Einwohnerinnen und Einwohnern = insgesamt 109 BIK-Stadtregionen mit jeweils 4 Strukturtypen. Darüber hinaus wurden in den alten Bundesländern Verflechtungsgebiet abgegrenzt, die sich ebenfalls in Strukturtypen untergleidern. Für die neuen Bundesländer ist eine ähnliche Abgrenzung in Arbeit. Folgende Strukturtypen sind vorgesehen:
Die äußere Abgrenzung der Stadtregionen erfolgt vor allem über den Grad der Pendlerverflechtung. Als Schwellenwert wurde in den Pendleranalysen empirisch die einheitliche Zielpendlerquote von 10 Prozent an der Wohnbevölkerung ermittelt. Mit einem ergänzenden Set von quantitativen Merkmalen wird so die äußere Abgrenzung durch Mindestgrößen definiert. Die innere Abgrenzung der Stadtregionen erfolgt über die bereits oben genannten Strukturtypen auf Gemeindeebene. Dadurch wird die Siedlungsstruktur in Verbindung mit sozioökonomischen Komponenten erfasst. Innerhalb der Stadtregionen werden Teilräume gebildet, die sich einerseits möglichst ähnlich sind und sich aber andererseits möglichst trennscharf unterscheiden. Zur Bildung der Strukturtypen haben sich aus dem komplexen Merkmalskatalog der Volkszählung 1987 die folgenden Merkmale / Indikatoren als besonders geeignet herausgeschält: Tagbevölkerungsdichte, durchschnittliche Wohnfläche pro Wohnung, Anteil der Eigentümerwohnungen, Anteil der Einpersonenenhaushalte. Will man die Strukturtypen in knapper Form charakterisieren, geht das gut anhand der Dichtwerte:
Für weitere Analysen und Auswertungen erfolgt eine Zurodnung zu 7 Regionsgrößenklassen. Die Stadtregionen als verflechtungsgebiete werden mit der Gesamteinwohnerzahl als Kernstadt und angebundenen stadtregionsgemeinden der entsprechenden Regionsgrößenklassen zugeordnet. Alle Gemeinden außerhalb von Stadtregionen werden gemäß ihrer tatsächlichen Einwohnerzahl klassifiziert, so dass immer alle Gemeinden der Gemeindedatei erfasst sind. |
Bezugsquelle: | BIK ASCHPURWIS+BEHRENS GmbH, Hamburg oder Statistisches Bundesamt, Wiesbaden |